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Was bedeutet eigentlich“ inneres Kind”?

Hört sich an, als würdest du dich selbst als 5 jährige oder als Säugling ständig mit dir herumtragen?!
Ein bisschen stimmt das auch…
Wenn du darüber nachdenkst mit etwas Reflexion und gern auch mit ‘ner Portion Humor, dann kannst du dich sicher auch hin und wieder in Situationen beobachten, in denen das tatsächlich zuzutreffen scheint.

Da siehst du förmlich das kleine Mädchen in deinen Reaktionen und Handlungen und fragst dich vielleicht, wo denn die erwachsene Frau plötzlich hin verschwunden ist?!?!
Natürlich bist du Frau und Mutter, aber in dir sind alle Erfahrungen und Prägungen deiner Kindheit, auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene gespeichert.

Wusstest du, dass diese Prägungen uns nur zu winzigen 5% bewusst sind?
95% davon sind tief in unserem Unterbewusstsein verborgen.
Darum sind z.B. unsere Träume so interessant und geben Einblick in die tiefen Ebenen unseres Bewusstseins.

Die Summe all deiner kindlichen und frühkindlichen Erfahrungen,
positiv wie negativ, sind also dein
“ inneres Kind”. Wenn man es unter diesem Aspekt betrachtet, trägst du es tatsächlich IMMER mit dir und es hat auch IMMER Einfluss auf all deine Handlungen, Reaktionen und Entscheidungen.
Allein das zu wissen ist ein Anfang und ein riesengroßer Schritt in deine eigene Richtung, um ein liebevolles Verständnis für dich selbst als Frau und als Mama zu entwickeln.

Was macht ein verletztes inneres Kind mit uns.
Vorab: Wir alle tragen positive, stärkende, aber auch verletzende und kränkende Erfahrung aus unserer Kindheit in uns, die unsere Gefühle und damit auch tief verankerte Glaubenssätze geprägt haben.
Es ist ganz natürlich, den alten Schmerz nicht mehr fühlen zu wollen und so gehen wir also bei Trigger-Situationen auf Tauchstation, oder suchen verschiedenste Schutz- oder Ablenkungsstrategien, um bloß diese Gefühle nicht an uns heran- oder so nicht mehr an die Oberfläche kommen zu lassen.
Leider lassen sie sich, wie Kinder eben, nur eine begrenzte Zeit hinhalten. Finden sie keine Beachtung und werden von uns immer wieder weggeschoben, fordern sie irgendwann mit Macht die Aufmerksamkeit ein, nach der sie verlangen.

Das bedeutet für uns:

Wenn wir unsere Wut- , Trauer – , Scham- und Angstgefühle nicht ernst nehmen und annehmen und unsere tief verankerten negativen Glaubenssätze nicht hinterfragen, kommen sie immer und immer wieder an die Oberfläche,
da, wo wir sie gerade wirklich nicht gebrauchen können und machen uns das Leben schwer.

„Ich hätte dich lieber, wenn du so und so wärst.“

Das wurde wahrscheinlich den allermeisten von uns schon ganz früh suggeriert. Erstmals zum Beispiel, wenn wir als Babys anstrengend für unsere Eltern waren oder nicht durchgeschlafen haben. Sicher nicht, weil unsere Eltern schlecht sind oder unfähig!
Dass es nicht natürlich ist, dass kleine Babys durchschlafen, wird gesellschaftlich völlig ignoriert, sondern es fragen alle, ob das Kind denn “brav” ist und durchschläft?!

Was dann passiert ist ,dass junge Eltern, deren Baby natürlich NICHT durchschläft darin ein “falsches” oder unerwünschtes Verhalten ihres Kindes sehen und es das spüren lassen, ob sie wollen oder nicht.
Und dabei, so sagte es André Stern in einem Interview, entsteht ein Druck, wie in einem Dampfkochtopf. Ein Druck, den wir als so kleine Kinder erfahren haben und der im Laufe unserer Kindheit und Jugend steigt und, den wir wiederum als Eltern an unsere Kinder weitergeben.

Und auf die Frage, was man nun als Eltern gegen diesen Druck tun kann, sagt er:

“Pffffffffffffffffffffffff…
…ICH HAB DICH LIEB, WEIL DU SO BIST WIE DU BIST.”

Ich finde, das dürfen wir uns einfach bewusst machen und es so gut es eben geht in unser Denken und Handeln unseren Kindern gegenüber integrieren. Von Anfang an.